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3 Wege, wie du Kundenaufträge und eigene Projekte besser unter einen Hut bekommst

Susanne Schaffer: Machst du auch manchmal diesen Spagat?

Du bist Dienstleisterin, wie z. B. Texterin oder Lektorin, und liebst deine Arbeit. So freust du dich über jede neue Anfrage eines potenziellen Kunden und noch mehr, wenn das Projekt dann endlich Fahrt aufnimmt.

Gleichzeitig stehen da aber auch Aufgaben auf deiner To-do-Liste, die du schon längst mal angehen wolltest. Aufgaben wie deine Website erstellen/überarbeiten oder mit Marketing anfangen bzw. endlich mal mehr Marketing machen.

Dein Tag hat aber auch nur 24 Stunden und es ist schwierig, all diese Aufgaben erledigt zu bekommen, ohne dass andere wichtige Dinge zu kurz kommen (wie Familie, Privatleben, Hobbys oder Schlaf).

Wenn du also auch manchmal diesen Spagat machst, dann ist dieser Artikel für dich: Ich stelle dir drei Wege vor, wie du Kundenaufträge und die Arbeit an deinem Business besser unter einen Hut bekommst.

1. Prioritäten neu sortieren

Als wichtige Voraussetzung, Kundenaufträge und eigene Projekte unter einen Hut zu bekommen, ist das Mindset: Die Arbeit am eigenen Business ist wichtig – genauso wichtig wie die Arbeit für Kunden.

Warum ist diese Einstellung so wichtig? Lass mich dafür kurz ausholen:

Dienstleisterinnen wie du und ich – denn ja, mein früheres Ich zähle ich auch dazu 😉 –, haben sich natürlich selbstständig gemacht, um ihrer Leidenschaft nachzugehen: z. B. Schreiben oder Lektorieren. Daher machst du in deinem Arbeitsalltag genau das: Schreiben oder Lektorieren.

Falls du vor deiner Selbstständigkeit angestellt warst, kennst du es auch aus diesen Zeiten so: Da durftest du die Tätigkeiten ausüben, die dir viel Freude bereiten. Genau das überträgst du jetzt auf deine Selbstständigkeit und arbeitest also hauptsächlich an Kundenprojekten.

Aber hier liegt der Denkfehler, den ich, wie gesagt, auch gemacht habe: In den Firmen gab es neben der Textabteilung vermutlich auch andere Abteilungen wie Buchhaltung, Marketing und Geschäftsführung.

Diese Abteilungen müssen wir als Dienstleisterinnen auch abdecken. Tun wir das nicht, gibt es Probleme bei den Abrechnungen, es kommen keine neuen Kunden und auch die Strategie fürs Business fehlt.

Der erste Weg, Kundenprojekte und eigene Projekte besser unter einen Hut zu bekommen, ist also: dir klarzumachen, dass diese eigenen Projekte kein persönliches Vergnügen sind, sondern essenziell für dich als Einzelunternehmerin. Dir klarzumachen, dass sie Priorität haben.

  • Sobald du deinen eigenen Projekten die gleiche Priorität einräumst wie deinen Kundenaufträgen, wird es einfacher, die Dinge auch anzugehen. Denn es ist kein Nice-to-have mehr, sondern ein Must-have für dein Textbusiness!

2. Bessere Planung

Mit dem Prioritätensetzen allein ist es aber noch nicht getan. Es bleibt im Dienstleisterinnen-Alltag trotzdem herausfordernd, Kundenprojekte und eigene Aufgaben zu erledigen.

Kommen wir daher zum zweiten Weg: zur besseren Planung. Auch wenn das Planen an sich erst mal Zeit kostet und vielleicht nach einer zusätzlichen Aufgabe auf deiner To-do-Liste klingt: Im Nachhinein spart es dir viel Zeit und ermöglicht dir, mehr umzusetzen.

Warum das so ist? Weil Planung dir dabei hilft, dich auf dein Ziel auszurichten. Nur wenn du weißt, was du eigentlich erreichen möchtest, kannst du dann im Kleinen die Dinge angehen, die dafür wichtig sind. Hilfreich hierfür sind Jahres-, Quartals-, Monats- und Wochenplanungen.

Durch deine Planung kannst du besser absehen, was du bis wann erledigen möchtest. Und z. B., in welchen Zeiten du mehr oder weniger Kapazitätem für Kundenprojekte hast. Apropos Zeitmanagement: Vielleicht ist meine Checkliste für 0 € hilfreich für dich: „25 Zeitspar-Potenziale für Freelancerinnen“. Lade sie dir hier herunter und finde heraus, wie es um dein Zeitmanagement steht. 😊

Zur Planung gehört für mich außerdem, der Woche Zeitslots zu vergeben. Du kannst dir das ein bisschen wie einen Stundenplan vorstellen – nur dass dir dieser nicht von deinen Lehrern übergestülpt wird, sondern du ihn selbst ganz nach deinen Bedürfnissen erstellen kannst.

Kundenaufträge und Arbeit am Business bekommst du also auch einfacher unter einen Hut, wenn du dir konkrete Zeiten für die unterschiedlichen Aufgaben blockst.

3. Lockere Fristen bei Kundenaufträgen

Ein weiterer Weg bzw. eine Ergänzung zu den oben genannten Punkten ist, mehr Spielraum bei deinen Kundenaufträgen auszuhandeln.

Denn es wird nun mal umso schwieriger, den Spagat zwischen eigenen und Kundenprojekten hinzubekommen, wenn du bei Letzterem ständig unter Stress stehst und die immer den ASAP-Timings deiner Kunden gerecht werden musst.

Ich weiß selbst: Kunden wünschen sich oft, dass Aufträge am liebsten bereits gestern bearbeitet werden. Aber glaub mir, es gibt auch Kunden, die sich nach dir richten, die dich anfragen, wann du Zeit hast. Diese wertschätzende Zusammenarbeit auf Augenhöhe ist so viel angenehmer!

Um das zu erreichen, ist es wichtig, dass du als Expertin wahrgenommen wirst – und nicht nur als „Ausführende“, die das Projekt bestimmt noch eben zwischenschieben kann.

Das Problem dabei: Um dir deinen Expertinnenstatus aufzubauen, braucht es Marketing, eine Website ... – also genau die Dinge, an denen du arbeiten würdest, wenn du eigene Projekte umsetzt. Irgendwie ein Teufelskreis, ich weiß.

Nichtsdestotrotz empfehle ich dir, von Anfang an zu versuchen, bei Kundenaufträgen mehr Zeitpuffer auszuhandeln. Durch diese neu gewonnene Zeit kannst du wieder vermehrt eigene Projekte angehen und an den Dingen arbeiten, die so wichtig für dein Business sind.

Wenn diese Rädchen dann ineinandergreifen, steht der Aufwärtsspirale nichts mehr im Weg! 😊

Zusammenfassung

Lass mich kurz zusammenfassen, welche drei Wege dir dabei helfen, Kundenaufträge und die Arbeit an deinem Business besser unter einen Hut zu bekommen:

Zunächst ist es wichtig, dass du dir bewusst machst: Eigene Projekte wie Marketing oder an der Website arbeiten sind wichtig und kein Nice-to-have. Wenn du es dir zur Priorität machst, vermehrt an deinem Business zu arbeiten, wird es einfacher, dir Zeit für diese wichtigen Aufgaben zu nehmen.

Außerdem hilft dir Planung dabei, dir auch konkret Zeit für deine eigenen Projekte freizuschaufeln. Wenn du dir die Zeit in deiner Woche geblockt hast, weißt du durch deine Planung auch, an welchen Themen du am besten arbeitest, damit du deine Ziele erreichst.

Zu guter Letzt ist es hilfreich, wenn du genug Puffer für Kundenprojekte hast. Dadurch hast du im Arbeitsalltag weniger Stress und es ist einfacher, alle wichtigen Aufgaben unter einen Hut zu bekommen.

Jetzt wünsche ich dir viel Erfolg dabei, die drei Wege auszuprobieren und Kundenprojekte sowie die Arbeit an deinem Business in deinen Business-Alltag zu integrieren! 😊

Über die Autorin


Susanne Schaffer

Susanne Schaffer unterstützt Dienstleisterinnen dabei, mehr als Expertin wahrgenommen zu werden, zeitlich unabhängiger zu werden und wertschätzende Kunden anzuziehen. Für eine souveräne Selbstständigkeit, die Spaß macht!

2 Kommentare

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Celine Tüyeni

15.11.2022 um 09:01 Uhr

So klar. So logisch.
Und trotzdem nicht so einfach umzusetzen.
Besonders bei Punkt 3 erwische ich mich. Denn ich freue mich ja selbst, wenn ich ein Projekt rasch umsetzen kann.
Danke dir!
Lg Celine

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Susanne Schaffer

22.11.2022 um 08:55 Uhr
Hallo Celine, danke dir für dein Feedback! Und ja, das kann ich sehr gut nachvollziehen. :) Liebe Grüße Susanne
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