Maria Al-Mana
Maria Al-Mana ist Texthandwerkerin und Kommunikationsfachfrau. Ihr Angbot für Menschen, die ein Buch veröffentlichen wollen, reicht von Autor:innen-Coaching über Beratung bis hin zu Korrektorat und Lektorat.
Gründen Sie gerade, vielleicht mit einem Startup, das sich in Marktsegmenten bewegt, die noch nicht vielen Menschen bekannt sind? Leiten Sie einen Betrieb, der Herausragendes geleistet hat oder bald Jubiläum feiert? Haben Sie ein biografisch geprägtes Interesse daran, Geschichten in die Welt zu tragen – um zu informieren, für ein Thema zu sensibilisieren? Oder möchten Sie einfach „nur“ Fiktives veröffentlichen?
Das alles geht, die Frage ist nur: „Wie?“
Erste Frage: „Wer soll es publizieren?“ Die korrespondiert eng mit: „Wer soll es lesen?“ Dann kommen Fragen wie: Gibt es ein allgemeines Interesse am Thema? Denken derzeit viele Menschen darüber nach? Wird es häufig dokumentiert, in Medien aller Art? Haben Sie einen neuen Aspekt gefunden, einen Lösungs-Ansatz? Genügt es, einfach „nur“ unterhalten zu wollen?
Bei allen Themen von allgemeinem Interesse kann ein „klassischer Verlag“ die richtige Wahl sein. Trifft das auf Ihr Buchprojekt zu?
Sie suchen Unterstützung oder Beratung bei Ihrem Projekt, ein eigenes Buch zu veröffentlichen? Dann schauen Sie sich unter den Dienstleisterinnen in unserem Fachfrauenmarkt um: In unserer Dienstleisterinnen-Datenbank finden Sie Expertinnen, Lektorinnen, Anbieterinnen von Schreibworkshops und alle anderen Angebote rund ums Buch.
Und dann: auf Reaktionen warten. Im Idealfall bekommen Sie einen Verlagsvertrag angeboten. Wenn Sie den annehmen, stellen Sie das Buch gemeinsam mit Verlags-Fachkräften fertig. Sie sollten nie Geld dafür bezahlen, sondern Geld bekommen! Das alles läuft fast genauso ab, wenn Sie eine Literaturagentur suchen- die allerdings Provision verlangen wird.
Ohne professionelle Unterstützung sollten Sie sich nicht an Verlage (oder Literaturagenturen) wenden.
Auch die Öffentlichkeitswirksamkeit (angehender) Autor:innen ist wichtig – sei es, weil sie schon eine „eigene Stimme“ haben. Oder regelmäßig eine Community mit Neuigkeiten versorgen, gern in der Öffentlichkeit stehen. Das wissen Verlage zu schätzen: Sichtbarkeit zählt für sie ebenfalls.
Ob Verlag oder Selfpublishing: Gute Dienstleister:innen machen ihre Angebote transparent, haben eine ansprechende Website. Und fallen nicht „mit der Tür ins Haus“, sondern hören sich Ihr Anliegen in Ruhe an, fragen nach, lassen Raum zur Entscheidungsfindung.
Ob ein Buchprojekt besser im Verlag oder per Selfpublishing veröffentlicht wird, entscheiden Sie. Auch da hilft Beratung – von Menschen, die sich mit Büchern auskennen. Auch Lektorinnen bieten solche Beratungen an. Stöbern Sie mal in der Fachfrauendatenbank des texttreffs!
Wichtig: Treffen Sie eine Entscheidung! Denn: Selfpublishing ist NIE „zweite Wahl“! Aber es ist eine Wahl. Eine, die Sie bewusst treffen sollten.
Es kann bedeuten:
Selfpublishing verspricht keine großen „Auflagen“. Das ist für das Buch zum Firmenjubiläum optimal. Oder für Bücher, die Ihre Expertise als Selbstständige:r beleuchten. Natürlich nicht mit Werbebotschaften, sondern mit Fachwissen, das für viele – auch die eigenen Kund:innen - interessant ist. Bei Selfpublishing gibt es sowieso nie „Auflagen“: Gedruckt (oder als e-book bereitgestellt) wird nur, was nachgefragt wird.
Selfpublishing eignet sich gut für Bücher mit kleinen Zielgruppen, deren Gemeinsamkeit beispielsweise aus Biografischem besteht. Viele Kriegsenkel-Geschichten sind als Selfpublishing-Titel erschienen und haben eine kleine, treue Leserschaft. Das ist ein Vorteil von Selfpublishing: Wenn ich selbst Teil der Zielgruppe – und in ihr möglichst aktiv – bin, habe ich eine Art Vertrauensvorschuss, genau an der richtigen Stelle.
Selfpublisher gehen oft unkonventionelle Wege. Das ist sinnvoll, denn sie müssen alles selbst organisieren. Da wiegt vor allem der „Faktor Buchmarketing“ schwer – für viele ist dies der größte Nachteil von Selfpublishing. Wer nicht das geballte Verlags-Know-How und all dessen Kontakte von Buchhandel bis Verlagswerbung hinter sich weiß, tut gut daran, neue Kooperationsformen, ungewöhnliche Wege zu finden. Das hat häufig schon zu Erfolgen geführt und ist ein Bereich, in dem Verlage – aufgrund einer gewissen Behäbigkeit ihrer Strukturen – oft schwer mithalten können. Professionelle PR-Beraterinnen können Sie bei solchen Überlegungen unterstützen.
Selfpublishing braucht wenig Umsetzungszeit. Im Verlag kann die Umsetzung ein bis zwei Jahre dauern. Selfpublishing ist deutlich schneller, empfiehlt sich allein schon darum bei Themen mit hoher Aktualität.
Wer als Selfpublisher veröffentlichen möchte, muss Geld in die Hand nehmen, um sein Buch professionell zu gestalten: für Grafik und Layout, Lektorat und Korrektorat. Nichts ist schlimmer als ein schlecht gesetztes, fehlerhaft geschriebenes Buch, vielleicht noch mit „seltsamem“ Cover. Hier ist Profi-Arbeit notwendig – die ist niemals kostenlos. Auf den ersten Blick ist das ein Nachteil von Selfpublishing. Doch es lässt sich auch fragen: Was ist mir mein Buch wert? Wie sinnvoll ist es – für meine (berufliche oder persönliche) Entwicklung, für mein Business? Warum will ich dieses Buch unbedingt schreiben? Solche Fragen sind wertvoll. Da geht es um andere Werte als „nur“ um Geld. Werte berühren oft persönliche Aspekte – denen kann ein Verlag kaum gerecht werden.
Über den Umsatz von Selfpublishing lässt sich nur im Einzelfall etwas sagen – die Höhe hängt vor allem von Ihrem Werbe-Einsatz ab. Grundsätzlich ist der Erlös pro verkauftem Buch höher als im Verlag – das ist nur fair. Aber auf Anhieb werden die wenigsten Menschen reich damit.
Für den Produktionsprozess müssen Sie mit mindestens 2.000.- Euro rechnen (Lektorat, Korrektorat, Layout, Cover etc.) Oft wird es mehr, vor allem, wenn Sie Buchwerbung dazukaufen. Wenn Sie Selfpublishing-Dienstleister wie bod, epubli, tredition etc. beauftragen, kommt deren Provision dazu. Amazon ist preiswerter (bis kostenlos), hat aber den Nachteil, dass Buch oder e-book nur dort ge- und verkauft werden können.
Dumm ist: Die Preise solcher Dienstleister ändern sich ebenso schnell wie die Angebote.
Viele Online-Dienstleister haben einen Preiskalkulator, der die wichtigsten Parameter (Format, Papier, Seitenzahl, Farbe) berücksichtigt - bitte selbst vergleichen! Wenn es der Eigenverlag sein soll: Druckkosten bitte bei Druckereien direkt erfragen!
Obwohl viele Selfpublishing-Dienstleister damit werben, dass es kinderleicht sei, ein Buch selbst zu erstellen – viele Nutzer:innen sind vom Ergebnis enttäuscht. Es gibt auch hier professionelle Hilfe: Beauftragen Sie eine Fachfrau mit dem Layout – auch für den Buchinnenteil. Das zahlt sich aus: Es ist angenehmer zu lesen, der Umbruch stimmt, die Schriftgröße auch.
Je mehr Sie selbst erledigen können, desto preiswerter wird es. Doch der professionelle Eindruck zählt! Daran sollte niemand sparen: Lektor:innen oder Korrektor:innen finden selbst bei Kolleg:innen noch Fehler. Das Buchcover ist die „Visitenkarte“ Ihres Buchs – dieser Eindruck bleibt.
Was ist mit dem Inhalt - wie wichtig ist Ihnen der? Spätestens hier beginnt Ihre Abwägung: Könnten Sie Ihren Inhalt – wie geplant – auch in einem Verlag veröffentlichen? Verlage müssen wirtschaftlich kalkulieren und zielen eher auf ein „breites Publikum“. Passt das zu dem, was Sie inhaltlich planen?
Ja, Selfpublishing kostet. Jede:r sollte für sich entscheiden, wie sinnvoll diese Kosten sind.
Dienstleistungen rund um die Buchproduktion sind so fein ziseliert, dass Sie für jede Aufgabe die richtige Dienstleisterin finden. Bei deren Wahl sollte nicht allein der Preis den Ausschlag geben. Sondern auch gegenseitiges Vertrauen und die passende „Chemie“ - unter Umständen verbringen Sie Monate intensiver Zusammenarbeit miteinander. Mindestens genauso wichtig ist die Fachkompetenz der gewählten Person. Wo sind solche Menschen zu finden? Beispielsweise im texttreff im Fachfrauenmarkt: Für alle genannten Arbeiten finden Sie hier mindestens eine Fachfrau.
Selfpublishing empfiehlt sich vor allem für Menschen, die aktuell und zeitnah arbeiten, aktiv und neugierig sind, neue Wege nicht scheuen und öffentliche Sichtbarkeit nicht fürchten. Letzteres ist ein Pluspunkt für Selbstständige: Die meisten kennen die Anforderung zur Sichtbarkeit bereits, darum ist es für sie oft kein großer Schritt zum Selfpublishing.
Es ist mit Selfpublishing aber ebenso möglich, eher still für kleine Zielgruppen zu publizieren.
Aktuelle Themen sind im Selfpublishing bestens aufgehoben: Die überarbeitete Ausgabe Ihres Buchs ist sozusagen immer nur einen Mausklick entfernt.
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