»Wieder kriecht etwas ins Tal,
das Martha schon kennt: ein Schmarotzer, braun, feist, giftig, der sich
in die Köpfe der Leute frisst und ihnen Herrentum
einpflanzt.«
Die stumme Martha kehrt als alte Frau auf den verfallenden Berghof
ihrer Familie zurück. Es ist eine Flucht vor der Welt, sie will sterben:
Denn schon wieder kriecht jener braune »Wurm« ins Tal,
der in ihrer Kindheit so viel Leid auf den Berg gebracht und ihr
eine namenlose Schuld aufgebürdet hat. Sie will nicht noch einmal
erleben, wie sich dieser Parasit in den Köpfen der Menschen
einnistet und sie zu unvorstellbaren Taten treibt. Und so hört sie
mit dem Essen auf, wie sie im Krieg mit dem Sprechen aufgehört hat. Doch
die Welt, der sie entfliehen will, stöbert Martha in
ihrem Mauseloch auf. Und nie verheilte Wunden reißen wieder
auf …
Eine kleine Geschichte über die Menschlichkeit in Zeiten der Entmenschung, die unaufhaltsam ihre Wucht entfaltet.
Über die Autorin
https://www.facebook.com/barbaraimgrund.de
Barbara Imgrund ist freie Literaturübersetzerin und Autorin und lebt in Heidelberg. In ihren Texten geht sie immer wieder der Frage nach, wie wir in den Stürmen des Lebens bestehen und was uns am Ende des Tages wirklich wichtig ist.
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