Die richtige Nische für Textschaffende … ist keine.

Positionierung, Personal Branding und das Finden und anschließende Erarbeiten einer Nische sind ganz große Themen für alle, die vom Schreiben leben möchten. Denn für alle über alles schreiben ist nicht nur anstrengend, sondern auch weniger lukrativ.

Warum also finde ich das Nischendenken nicht so zielführend?

Schon das Wort Nische ist zu eng

Wenn eine Nische alles mitbringt, was sie für dich leisten soll, umspannt sie dein Thema gründlich und damit ist komfortabel festgelegt, was und wie du darüber schreiben kannst. Das hat ein paar Vorteile, denn manche Sachen musst du dir häufig (nicht immer) nur einmal überlegen: Die Zielgruppe, eventuelle Personas, die Ansprache, die Details dessen, was du anbieten kannst und willst.

Viel sinnvoller ist es aber, statt einer Nische ein Fachgebiet zu wählen und sich zu spezialisieren beziehungsweise sich als Expertin zu etablieren (die Herren sind mitgemeint, wenn ich von Expertinnen schreibe).

Eine Nische ist eng und überschaubar ist und lässt sich als kleine Abteilung eines größeren Raums übersichtlicher erobern und beackern. Eine Spezialisierung hingegen öffnet Türen in deinem Kopf und in angrenzende Gebiete, hat Schnittstellen zu weiteren Themen und sammelt Fachwissen, das immer mehr und immer weitere Möglichkeiten erschließt.

Eine Nische ist nützlich für ein Projekt oder ein Produkt, nicht für eine Person. Beispiel: Wenn du ein eigenes Foodblog betreibst, wirst du eine gute Nische dafür identifizieren wollen. Wenn du allgemein über Food schreibst, willst du flexibel sein und dich mit diversen Ernährungsthemen gut auskennen, schon um Trends beurteilen zu können.

Beispiel für eine Nische

Nehmen wir als Beispiel ein populäres Thema aus dem Bereich Haustiere. Wenn du dich gut mit Hundetrainings auskennst, könntest du dir eine Nische ausbauen und dich auf Angebote und Texte für Hundetrainerinnen und Hundeschulen konzentrieren.

Das macht es dir ganz einfach, genau diese Zielgruppe abzuklappern und mit Beispielen weitere Tiertrainer zu überzeugen – solange sie nicht befürchten müssen, sich lokale Konkurrenz zu machen. Du brauchst dann immer weitere Hundetrainerinnen oder weitere Nischen. Es sei denn, du entscheidest dich doch noch für eine Spezialisierung:

Beispiel für eine Spezialisierung

Als jemand, die sich gut mit allen Facetten rund um Hundetrainings auskennt, könntest du dich auch zu deinem Thema immer weiter spezialisieren: dich fortbilden, viel lesen, selbst Dinge probieren oder dich coachen lassen, erleben was Menschen mit Hund erleben und es in Worte fassen lernen und so weiter.

Dann kannst du zwar ebenfalls immer noch für Hundeschulen schreiben. Zusätzlich aber auch für Haustiermagazine, Blogs aus der Branche, Veranstalter mit themenverwandten Produkten, Tierfutterherstellerfirmen und als Selfpublisherin für dich selbst. Für Lifestyle-Blogs und als Expertin für andere Spezialisten und für Weiterbildungsveranstalter dieser Branche.

Fazit


Oft verwischt es sich ein bisschen zwischen Nische und Spezialisierung, nicht alles lässt sich klar trennen, zuordnen oder sauber sortieren, wenn dich ein Thema interessiert. Das muss es auch gar nicht. Wichtig für deine vorwärtsschauende mentale Wellness ist das „Mindset". Mein Tipp: 

Betrachte dich selbst nicht als Gärtnerin einer engen und vom Wettbewerb bedrohten Nische. Sondern lieber als Expertin oder zukünftige Spezialistin, die sich mit Freude und Spieltrieb ein weites Feld mit vielen Möglichkeiten eröffnen wird. Konkurrenzlos.

(Foto: foto_Depositphotos_333432658 PantherMediaSeller)

Über die Autorin


Carola Heine

Als Expertin für erfolgreiches Blogging und digitales Marketing schreibt Carola für Kunden der Tech- und Steuerbranche.

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