Buchvorstellung

Bittere Wasser von Tina Pruschmann

Coverbild des Romans

Ida ist ein Zirkuskind, ihre Eltern sind Stars im DDR-Staatszirkus, die Mutter am Trapez, der Vater als Elefantendompteur, es gibt sogar eine Briefmarke mit seinem Bild. Zur Einschulung wird das Mädchen nach Tann ins Erzgebirge verschickt, zur Oma, in deren Kneipe die Männer vom Uranbergwerk die Angst vor der Schneeberger Krankheit, dem strahlenbedingten Lungenkrebs, wegsaufen.

Nach der Wende wird die Mine geschlossen, der Zirkus an einen westdeutschen Investor verscherbelt. Die Ehe der Eltern scheitert an Stasigeschichten. Idas Vater hockt in seinem Zirkuswohnwagen im Garten der Großmutter und säuft. Sie selbst folgt der Elefantendame Hollerbusch, die an den Zoo von Kyjiw verkauft wurde.

Der Roman einer Familie und der einer Stadt, die immer eine andere war, in einem Land, das es nicht mehr gibt. Tina Pruschmann erzählt davon wirklichkeitssatt und realitätsnah, und doch klingt die Geschichte von den Bergleuten und Zirkusmenschen immer wieder wie ein schönes und düsteres Märchen.

"Das Universelle im Kleinen zu finden ist Tina Pruschmann herausragend gelungen, in einer seltenen Mischung aus Melancholie, Poesie und schlagfertigem Humor. Ein faszinierendes Kaleidoskop aus Bildern des Jahrhunderts.“ Matthias Schmidt, MDR Kultur

"Bittere Wasser ist ein berührender Familienroman über das, was wirklich wichtig ist." Annemarie Stoltenberg, NDR Kultur

Bittere Wasser:

  • Erscheinungsdatum: 15.11.2022
  • Verlag: Rowohlt Verlag Hamburg
  • ISBN: 978-3-498-00315-9

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Über die Autorin


Tina Pruschmann

Tina Pruschmann, 1975 geboren, Leipzigerin. Ihre Texte spielen im Osten, ihre Themen speisen sich aus Leerstellen, Verwerfungen und aus den alten, noch wirkmächtigen inneren Landkarten. Ihr Debütroman »Lostage« erschien 2017 im Residenz Verlag. 

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